Münsterschwarzach (POW) Am Donnerstag, 14. April, wird um 19.30 Uhr in der Abteikirche Münsterschwarzach das Oratorium „Häfner – eine Entscheidung“ gezeigt. Rund 130 Schülerinnen und Schüler des Münsterschwarzacher Egbert-Gymnasiums sind an der Aufführung beteiligt. Über 1500 Besucher kamen an zwei Wochenenden im März in die Kirche nach Oberschwarzach und in die Würzburger Seminarkirche Sankt Michael, um das Oratorium anzusehen. Wegen der großen Resonanz gibt es den Zusatztermin in Münsterschwarzach. Zahlreiche, zum großen Teil überschwängliche Kritiken von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Weihbischof Ulrich Boom, Domdekan Monsignore Günter Putz, Abt Michael Reepen und vielen anderen begeisterten Zuschauern stellten das Oratorium als „Meilenstein“ auf dem Weg zur Seligsprechung von Pfarrer Georg Häfner dar. Viele Besucher zeigten sich tief beeindruckt. Neben der Begeisterung über die ansprechende Leistung der Sänger und Musiker war auch eine große Nachdenklichkeit am Ende der Aufführungen in den Gesichtern der Zuschauer zu sehen. Der Eintritt ist frei.
* 19. Oktober 1900
† 20. August 1942
Gedenktag: 20. August
Er stirbt am 20. August 1942 im Konzentrationslager Dachau: gequält, ausgehungert, einsam. Pfarrer Georg Häfner (1900-1942) zählt zu den Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Papst Benedikt XVI. hat den Würzburger Priester Anfang Juli 2009 offiziell in den Kreis der Märtyrer aufgenommen. „So dürfen wir voller Dankbarkeit der Seligsprechungsfeier am 15. Mai 2011 entgegengehen, denn Pfarrer Häfner hat ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann nach Bekanntwerden der Entscheidung des Papstes.
„Er wurde mehrfach mit Fäusten traktiert, bekam Kinnhacken, so dass er blutete und zu Boden stürzte. Am nächsten Tag ging’s noch einmal in der gleichen Weise so. Als Pfarrer Häfner in Dachau ankam, fielen zwei Posten über ihn her und schlugen ihm ins Gesicht, dass er aus dem Mund blutete. Häfner hat nie geklagt. Im Lager fühlte sich Häfner dauernd von starkem Hunger geplagt, schon im Winter 1941/42. Wahrscheinlich ist, nachdem er mit Wasser behaftet war, Phlegmone entstanden (...). Nach drei Tagen war er eine Leiche. Er ist wohl ganz einsam gestorben.“ Pfarrer August Eisenmann, selbst Lagergefangener in Dachau, beschreibt mit wenigen Worten, was Pfarrer Georg Häfner in Dachau erleidet. Am 12. Dezember 1941 wird Pfarrer Häfner ins Konzentrationslager eingeliefert. Schulverbot, Verhaftung, Verhöre und Schmähungen gehen voraus. Schweigend und betend trägt der Häftling mit der Nummer 28876 das Unrecht. Er opfert das Leiden auf für seine Pfarrgemeinde.