Würzburg (POW) Kardinal Roger Michael Mahony (74), Erzbischof von Los Angeles, hat dem Grab des heiligen Kilian und seiner Gefährten am Freitag, 10. September 2010, einen Kurzbesuch abgestattet. Zusammen mit 36 Pilgern aus seiner Erzdiözese machte er auf dem Weg von Oberammergau nach Frankfurt/Main Station in Würzburg. Bei der Messfeier in der Kiliansgruft ließ Kardinal Mahony sich von Dompfarrer Domkapitular Dr. Jürgen Vorndran auch über die zwei Tage zuvor von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann für Mai 2011 angekündigte Seligsprechung von Georg Häfner informieren. Der amerikanische Gast zeigte sich beeindruckt vom Lebenszeugnis des Würzburger Märtyrerpfarrers, der im Konzentrationslager Dachau starb. Außer dem kurzfristig anberaumten Besuch im Neumünster standen die Festung Marienberg und eine fränkische Weinprobe auf dem Programm des Kardinals und seiner Pilgergruppe.
* 19. Oktober 1900
† 20. August 1942
Gedenktag: 20. August
Er stirbt am 20. August 1942 im Konzentrationslager Dachau: gequält, ausgehungert, einsam. Pfarrer Georg Häfner (1900-1942) zählt zu den Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Papst Benedikt XVI. hat den Würzburger Priester Anfang Juli 2009 offiziell in den Kreis der Märtyrer aufgenommen. „So dürfen wir voller Dankbarkeit der Seligsprechungsfeier am 15. Mai 2011 entgegengehen, denn Pfarrer Häfner hat ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann nach Bekanntwerden der Entscheidung des Papstes.
„Er wurde mehrfach mit Fäusten traktiert, bekam Kinnhacken, so dass er blutete und zu Boden stürzte. Am nächsten Tag ging’s noch einmal in der gleichen Weise so. Als Pfarrer Häfner in Dachau ankam, fielen zwei Posten über ihn her und schlugen ihm ins Gesicht, dass er aus dem Mund blutete. Häfner hat nie geklagt. Im Lager fühlte sich Häfner dauernd von starkem Hunger geplagt, schon im Winter 1941/42. Wahrscheinlich ist, nachdem er mit Wasser behaftet war, Phlegmone entstanden (...). Nach drei Tagen war er eine Leiche. Er ist wohl ganz einsam gestorben.“ Pfarrer August Eisenmann, selbst Lagergefangener in Dachau, beschreibt mit wenigen Worten, was Pfarrer Georg Häfner in Dachau erleidet. Am 12. Dezember 1941 wird Pfarrer Häfner ins Konzentrationslager eingeliefert. Schulverbot, Verhaftung, Verhöre und Schmähungen gehen voraus. Schweigend und betend trägt der Häftling mit der Nummer 28876 das Unrecht. Er opfert das Leiden auf für seine Pfarrgemeinde.