Würzburg/Ebrach/Oberschwarzach (POW) Auf den Spuren des neuen Seligen Georg Häfner wallen Priester, Diakone und Seminaristen der Diözese Würzburg am Freitag, 3. Juni. Die Wallfahrt beginnt um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche in Ebrach. Der Weg führt dann nach Handthal, wo um 11 Uhr in der Filialkirche Sankt Magdalena eine Eucharistiefeier stattfindet. Weihbischof Ulrich Boom begleitet die Pilger ab 14 Uhr von Handthal nach Oberschwarzach. Dort feiern die Priester und Diakone um 15.30 Uhr eine Vesper in der Pfarrkirche. Ein gemütliches Beisammensein in der „Alten Scheune“ rundet den Wallfahrtstag ab. Bereits am Donnerstag, 26. Mai, kommen die Mitglieder der Domkapitel aus Würzburg und Bamberg mit Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg) und Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (Würzburg) in Oberschwarzach zusammen. Um 16 Uhr feiern sie eine Vesper in der Pfarrkirche Oberschwarzach, wo Georg Häfner ab 1934 als Pfarrer wirkte. Anschließend besuchen die Würzburger und Bamberger Geistlichen das Museum Johanniskapelle in Gerolzhofen.
* 19. Oktober 1900
† 20. August 1942
Gedenktag: 20. August
Er stirbt am 20. August 1942 im Konzentrationslager Dachau: gequält, ausgehungert, einsam. Pfarrer Georg Häfner (1900-1942) zählt zu den Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Papst Benedikt XVI. hat den Würzburger Priester Anfang Juli 2009 offiziell in den Kreis der Märtyrer aufgenommen. „So dürfen wir voller Dankbarkeit der Seligsprechungsfeier am 15. Mai 2011 entgegengehen, denn Pfarrer Häfner hat ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann nach Bekanntwerden der Entscheidung des Papstes.
„Er wurde mehrfach mit Fäusten traktiert, bekam Kinnhacken, so dass er blutete und zu Boden stürzte. Am nächsten Tag ging’s noch einmal in der gleichen Weise so. Als Pfarrer Häfner in Dachau ankam, fielen zwei Posten über ihn her und schlugen ihm ins Gesicht, dass er aus dem Mund blutete. Häfner hat nie geklagt. Im Lager fühlte sich Häfner dauernd von starkem Hunger geplagt, schon im Winter 1941/42. Wahrscheinlich ist, nachdem er mit Wasser behaftet war, Phlegmone entstanden (...). Nach drei Tagen war er eine Leiche. Er ist wohl ganz einsam gestorben.“ Pfarrer August Eisenmann, selbst Lagergefangener in Dachau, beschreibt mit wenigen Worten, was Pfarrer Georg Häfner in Dachau erleidet. Am 12. Dezember 1941 wird Pfarrer Häfner ins Konzentrationslager eingeliefert. Schulverbot, Verhaftung, Verhöre und Schmähungen gehen voraus. Schweigend und betend trägt der Häftling mit der Nummer 28876 das Unrecht. Er opfert das Leiden auf für seine Pfarrgemeinde.