Würzburg/Oberschwarzach (POW) Über 200 Seelsorger werden zum Priester- und Diakonentag am Montag, 18. Oktober, in Oberschwarzach im Landkreis Schweinfurt erwartet. Aufgrund der bevorstehenden Seligsprechung des Märtyrerpriesters Georg Häfner, der ab 1934 Pfarrer von Oberschwarzach war und 1942 im Konzentrationslager Dachau starb, wurde die Wirkungsstätte des künftigen Seligen für das Treffen gewählt. „An diesem Tag wollen wir zu erkennen suchen, was uns Pfarrer Häfner für unser geistliches Leben schenken kann“, schreibt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann in der Einladung. Die Priester und Diakonen ziehen nach einer Statio um 9.30 Uhr in den Gotteshäusern von Wiebelsberg, Bimbach und Breitbach zu Fuß nach Oberschwarzach. Dort findet um 10.30 Uhr ein Gebet in der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul statt. Anschließend gibt Karmelitenprovinzial Pater Dr. Ulrich Dobhan (München) Impulse aus der Spiritualität des Karmel, von der Pfarrer Häfner geprägt war. Dobhan spricht zum Thema „Wenn die Menschenseele Gott sucht, so sucht sie ihr Geliebter noch viel dringlicher“. Nach Mittagsgebet und Mittagessen schließen sich Beichtgelegenheit und Begegnung an. Um 15 Uhr feiert Bischof Hofmann ein Pontifikalamt in der Pfarrkirche Oberschwarzach. Eine Anbetung mit eucharistischem Segen beschließt das Treffen.
* 19. Oktober 1900
† 20. August 1942
Gedenktag: 20. August
Er stirbt am 20. August 1942 im Konzentrationslager Dachau: gequält, ausgehungert, einsam. Pfarrer Georg Häfner (1900-1942) zählt zu den Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Papst Benedikt XVI. hat den Würzburger Priester Anfang Juli 2009 offiziell in den Kreis der Märtyrer aufgenommen. „So dürfen wir voller Dankbarkeit der Seligsprechungsfeier am 15. Mai 2011 entgegengehen, denn Pfarrer Häfner hat ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann nach Bekanntwerden der Entscheidung des Papstes.
„Er wurde mehrfach mit Fäusten traktiert, bekam Kinnhacken, so dass er blutete und zu Boden stürzte. Am nächsten Tag ging’s noch einmal in der gleichen Weise so. Als Pfarrer Häfner in Dachau ankam, fielen zwei Posten über ihn her und schlugen ihm ins Gesicht, dass er aus dem Mund blutete. Häfner hat nie geklagt. Im Lager fühlte sich Häfner dauernd von starkem Hunger geplagt, schon im Winter 1941/42. Wahrscheinlich ist, nachdem er mit Wasser behaftet war, Phlegmone entstanden (...). Nach drei Tagen war er eine Leiche. Er ist wohl ganz einsam gestorben.“ Pfarrer August Eisenmann, selbst Lagergefangener in Dachau, beschreibt mit wenigen Worten, was Pfarrer Georg Häfner in Dachau erleidet. Am 12. Dezember 1941 wird Pfarrer Häfner ins Konzentrationslager eingeliefert. Schulverbot, Verhaftung, Verhöre und Schmähungen gehen voraus. Schweigend und betend trägt der Häftling mit der Nummer 28876 das Unrecht. Er opfert das Leiden auf für seine Pfarrgemeinde.