Würzburg (POW) In der virtuellen Welt Deutschlands hat es Georg Häfner am Tag seiner Seligsprechung unter die Top Ten geschafft: Laut Welt Online belegte der Name des Märtyrers am Sonntag, 15. Mai, unter den in der Internet-Suchmaschine Google in Deutschland eingegebenen Begriffen Platz sieben. Häfner ließ sportliche Ereignisse wie die bevorstehende Relegation des VfL Bochum und Aserbaidschan, das Heimatland der Gewinner des Eurovision Song Contests (ESC) 2011, hinter sich. Die Fernsehübertragung der Seligsprechungsfeier verfolgten nach Angaben des Bayerischen Rundfunks 180.000 Personen an den Fernsehgeräten. Der Marktanteil betrug 2,3 Prozent. Dass die Seligsprechung auch über die deutschen Landesgrenzen hin Beachtung fand, belegt der Pressespiegel der Onlineredaktion des Bistums Würzburg, der unter www.bistum-wuerzburg.de angesehen werden kann. Die Homepage www.georg-haefner.de besuchten am Tag der Seligsprechung 1289 Nutzer, die Bistumshomepage zählte an diesem Tag 2358 Besucher, doppelt so viele wie sonst an Sonntagen.
* 19. Oktober 1900
† 20. August 1942
Gedenktag: 20. August
Er stirbt am 20. August 1942 im Konzentrationslager Dachau: gequält, ausgehungert, einsam. Pfarrer Georg Häfner (1900-1942) zählt zu den Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Papst Benedikt XVI. hat den Würzburger Priester Anfang Juli 2009 offiziell in den Kreis der Märtyrer aufgenommen. „So dürfen wir voller Dankbarkeit der Seligsprechungsfeier am 15. Mai 2011 entgegengehen, denn Pfarrer Häfner hat ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann nach Bekanntwerden der Entscheidung des Papstes.
„Er wurde mehrfach mit Fäusten traktiert, bekam Kinnhacken, so dass er blutete und zu Boden stürzte. Am nächsten Tag ging’s noch einmal in der gleichen Weise so. Als Pfarrer Häfner in Dachau ankam, fielen zwei Posten über ihn her und schlugen ihm ins Gesicht, dass er aus dem Mund blutete. Häfner hat nie geklagt. Im Lager fühlte sich Häfner dauernd von starkem Hunger geplagt, schon im Winter 1941/42. Wahrscheinlich ist, nachdem er mit Wasser behaftet war, Phlegmone entstanden (...). Nach drei Tagen war er eine Leiche. Er ist wohl ganz einsam gestorben.“ Pfarrer August Eisenmann, selbst Lagergefangener in Dachau, beschreibt mit wenigen Worten, was Pfarrer Georg Häfner in Dachau erleidet. Am 12. Dezember 1941 wird Pfarrer Häfner ins Konzentrationslager eingeliefert. Schulverbot, Verhaftung, Verhöre und Schmähungen gehen voraus. Schweigend und betend trägt der Häftling mit der Nummer 28876 das Unrecht. Er opfert das Leiden auf für seine Pfarrgemeinde.