Würzburg (POW) Am Mittwoch, 16. März, starten die Fastenpredigten 2011 im Würzburger Kiliansdom. Sie finden jeweils mittwochs um 19 Uhr statt und sind Teil der Vorbereitung auf die Seligsprechung des Märtyrerpriesters Georg Häfner am 15. Mai. Prediger sind Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof Ulrich Boom und Domdekan Monsignore Günter Putz. Dabei thematisieren sie jeweils Aspekte aus dem Wirken des Märtyrerpriesters. Bischof em. Scheele eröffnet die Reihe im Kiliansdom am 16. März unter der Überschrift „‘Um des Herrn willen im Gefängnis‘ – Widerstand aus christlicher Glaubensüberzeugung“. Domdekan Putz predigt am 23. März zum Thema „‘Mache meine Schritte standhaft – Spiritualität auf dem Prüfstein‘“. Weihbischof Boom greift am 30. März den Satz aus Häfners Brief auf: „‘Für mich gibt es keine Feinde‘ – Impulse für ein christliches Zeugnis“. Bischof Hofmann spricht zum Thema „‘Lebenszeichen aus Dachau‘ – Georg Häfners Briefe aus dem KZ“ am 6. April. Zum Abschluss der Predigtreihe im Kiliansdom hält Dompfarrer Dr. Jürgen Vorndran am Mittwoch, 13. April, um 19 Uhr einen Bußgottesdienst unter dem Titel „Mit allen wollen wir gut sein“. Alle vier Fastenpredigten werden in der Fastenzeit auch in Aschaffenburg und Schweinfurt gehalten.
* 19. Oktober 1900
† 20. August 1942
Gedenktag: 20. August
Er stirbt am 20. August 1942 im Konzentrationslager Dachau: gequält, ausgehungert, einsam. Pfarrer Georg Häfner (1900-1942) zählt zu den Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Papst Benedikt XVI. hat den Würzburger Priester Anfang Juli 2009 offiziell in den Kreis der Märtyrer aufgenommen. „So dürfen wir voller Dankbarkeit der Seligsprechungsfeier am 15. Mai 2011 entgegengehen, denn Pfarrer Häfner hat ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann nach Bekanntwerden der Entscheidung des Papstes.
„Er wurde mehrfach mit Fäusten traktiert, bekam Kinnhacken, so dass er blutete und zu Boden stürzte. Am nächsten Tag ging’s noch einmal in der gleichen Weise so. Als Pfarrer Häfner in Dachau ankam, fielen zwei Posten über ihn her und schlugen ihm ins Gesicht, dass er aus dem Mund blutete. Häfner hat nie geklagt. Im Lager fühlte sich Häfner dauernd von starkem Hunger geplagt, schon im Winter 1941/42. Wahrscheinlich ist, nachdem er mit Wasser behaftet war, Phlegmone entstanden (...). Nach drei Tagen war er eine Leiche. Er ist wohl ganz einsam gestorben.“ Pfarrer August Eisenmann, selbst Lagergefangener in Dachau, beschreibt mit wenigen Worten, was Pfarrer Georg Häfner in Dachau erleidet. Am 12. Dezember 1941 wird Pfarrer Häfner ins Konzentrationslager eingeliefert. Schulverbot, Verhaftung, Verhöre und Schmähungen gehen voraus. Schweigend und betend trägt der Häftling mit der Nummer 28876 das Unrecht. Er opfert das Leiden auf für seine Pfarrgemeinde.