Würzburg (POW) Bei einer Eucharistiefeier am ersten Fastensonntag, 13. März, um 9 Uhr in der Karmelitinnenkirche in Würzburg segnet Domdekan Monsignore Günter Putz das Reliquiar des künftigen Seligen Georg Häfner. Das Reliquiar entstand 2009 in der Werkstatt des Würzburger Goldschmieds Michael Amberg und hat seinen Platz über dem Grabstein in der Klosterkirche der Karmelitinnen in Himmelspforten. Nach den Worten von Fides Amberg-Hartmann will das Reliquiar auf die Herrlichkeit des himmlischen Jerusalems hinweisen. Das dargestellte Opferlamm Jesu Christi birgt die Reliquie Häfners, ein Stück kalzinierten Knochens von der Verbrennung im Konzentrationslager Dachau. Das Knochenstück wurde aus Häfners Urne bei der Exhumierung am Allerseelentag 1982 entnommen.
* 19. Oktober 1900
† 20. August 1942
Gedenktag: 20. August
Er stirbt am 20. August 1942 im Konzentrationslager Dachau: gequält, ausgehungert, einsam. Pfarrer Georg Häfner (1900-1942) zählt zu den Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Papst Benedikt XVI. hat den Würzburger Priester Anfang Juli 2009 offiziell in den Kreis der Märtyrer aufgenommen. „So dürfen wir voller Dankbarkeit der Seligsprechungsfeier am 15. Mai 2011 entgegengehen, denn Pfarrer Häfner hat ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann nach Bekanntwerden der Entscheidung des Papstes.
„Er wurde mehrfach mit Fäusten traktiert, bekam Kinnhacken, so dass er blutete und zu Boden stürzte. Am nächsten Tag ging’s noch einmal in der gleichen Weise so. Als Pfarrer Häfner in Dachau ankam, fielen zwei Posten über ihn her und schlugen ihm ins Gesicht, dass er aus dem Mund blutete. Häfner hat nie geklagt. Im Lager fühlte sich Häfner dauernd von starkem Hunger geplagt, schon im Winter 1941/42. Wahrscheinlich ist, nachdem er mit Wasser behaftet war, Phlegmone entstanden (...). Nach drei Tagen war er eine Leiche. Er ist wohl ganz einsam gestorben.“ Pfarrer August Eisenmann, selbst Lagergefangener in Dachau, beschreibt mit wenigen Worten, was Pfarrer Georg Häfner in Dachau erleidet. Am 12. Dezember 1941 wird Pfarrer Häfner ins Konzentrationslager eingeliefert. Schulverbot, Verhaftung, Verhöre und Schmähungen gehen voraus. Schweigend und betend trägt der Häftling mit der Nummer 28876 das Unrecht. Er opfert das Leiden auf für seine Pfarrgemeinde.