Würzburg/Rom (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat Papst Benedikt XVI. „aus ganzem Herzen“ für das Geschenk der Seligsprechung des Märtyrerpriesters Georg Häfner gedankt. In einem Brief an den Papst betont der Bischof, die vom Heiligen Vater geschaffene Möglichkeit, Seligsprechungsfeiern in den Heimatdiözesen vornehmen zu dürfen, schenke vielen Menschen vor Ort die Möglichkeit, unmittelbar an einem solchen Ereignis teilzunehmen. Angelo Kardinal Amato habe die Seligsprechung im Auftrag des Papstes vorgenommen. Neben dem Apostolischen Nuntius Erzbischof Jean-Claude Périsset hätten vielen Bischöfe, Priester und Ordensleute – zumal die Würzburger Karmelitinnen – an der erhabenen Feier teilgenommen. „Es war ein Fest des Glaubens, in dem die Freude über das aus dem Gebet, der eucharistischen Verehrung und der tiefen Christusverbundenheit erwachsene Hirtenzeugnis des neuen Seligen in schwerer Zeit, zumal im Konzentrationslager Dachau, unsere Herzen erreicht hat“, schreibt der Bischof. Weiter dankt er Papst Benedikt XVI., dass dieser das für die Diözese Würzburg so bedeutsame Ereignis bei der Ansprache nach dem Angelus auf dem Petersplatz in Rom für die deutschsprachigen Pilger gewürdigt habe. „Ihre Worte haben das innere Wesen dieses neuen Seligen bei aller notwendigen Kürze anschaulich gemacht.“
* 19. Oktober 1900
† 20. August 1942
Gedenktag: 20. August
Er stirbt am 20. August 1942 im Konzentrationslager Dachau: gequält, ausgehungert, einsam. Pfarrer Georg Häfner (1900-1942) zählt zu den Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Papst Benedikt XVI. hat den Würzburger Priester Anfang Juli 2009 offiziell in den Kreis der Märtyrer aufgenommen. „So dürfen wir voller Dankbarkeit der Seligsprechungsfeier am 15. Mai 2011 entgegengehen, denn Pfarrer Häfner hat ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann nach Bekanntwerden der Entscheidung des Papstes.
„Er wurde mehrfach mit Fäusten traktiert, bekam Kinnhacken, so dass er blutete und zu Boden stürzte. Am nächsten Tag ging’s noch einmal in der gleichen Weise so. Als Pfarrer Häfner in Dachau ankam, fielen zwei Posten über ihn her und schlugen ihm ins Gesicht, dass er aus dem Mund blutete. Häfner hat nie geklagt. Im Lager fühlte sich Häfner dauernd von starkem Hunger geplagt, schon im Winter 1941/42. Wahrscheinlich ist, nachdem er mit Wasser behaftet war, Phlegmone entstanden (...). Nach drei Tagen war er eine Leiche. Er ist wohl ganz einsam gestorben.“ Pfarrer August Eisenmann, selbst Lagergefangener in Dachau, beschreibt mit wenigen Worten, was Pfarrer Georg Häfner in Dachau erleidet. Am 12. Dezember 1941 wird Pfarrer Häfner ins Konzentrationslager eingeliefert. Schulverbot, Verhaftung, Verhöre und Schmähungen gehen voraus. Schweigend und betend trägt der Häftling mit der Nummer 28876 das Unrecht. Er opfert das Leiden auf für seine Pfarrgemeinde.