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"Ich trage es und ihr helft mir dabei durch Euer Gebet, durch Eure Geduld, durch Euer Gottvertrauen, durch Eure Ergebung in den Willen Gottes. Keinem Menschen wollen wir fluchen, keinem etwas nachtragen, mit allen wollen wir gut sein."

Seliger Georg Häfner
Seligsprechung jährt sich zum ersten Mal – Studentenverbindung Unitas-Hetania würdigt ihr ehemaliges Mitglied – Buch mit Reflexionen zur Heiligenverehrung erschienen – Verdienstkreuz für Häfners Mitgefangenen

Gedenktafel zu Ehren Georg Häfners

Erster Jahrestag der Seligsprechung gefeiert

Würzburg (POW) Bei einem Gottesdienst zum Jahrestag der Seligsprechung von Pfarrer Georg Häfner in der Seminarkirche Sankt Michael hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Dienstag, 15. Mai, eine bronzene Gedenktafel für den Märtyrer gesegnet. Sie ist am Priesterseminar in der Würzburger Domerschulstraße angebracht und wurde vom Wissenschaftlichen Katholischen Studentenverein Unitas-Hetania Würzburg gestiftet, dem Häfner einst angehörte.

Die heilige Messe feierte Bischof Hofmann mit Bischof Josef Clemens, Sekretär des Päpstlichen Rats für die Laien, und Weihbischof Ulrich Boom. In seiner Predigt würdigte der Bischof den Märtyrerpriester Häfner als einen schlichten, kantigen Mann Gottes, der seine Hoffnung ganz auf Gott ausgerichtet hatte. „Er lebte aus der Gewissheit: Gott ist unter uns. Und unser Leben wird vollendet werden, wenn wir uns auf Gott hin orientieren.“ Häfner habe sich schon in seiner Kindheit intensiv dem Gebet gewidmet. „Das war mehr als ein harmloses frommes Ausweichen in eingebildete Gefühlswelten.“ Einen besonders tiefen Zugang zu Gott habe er in der heiligen Eucharistie gefunden. Entschlossen und kraftvoll sei Häfner auf seinem Kreuzweg im Konzentrationslager Dachau Christus nachgefolgt bis zur Hingabe des eigenen Lebens.

Konsequent habe der Priester auch in der Extremsituation seines Lebens die Feindesliebe gelebt. Aus dem Konzentrationslager schrieb er: „Keinem Menschen wollen wir fluchen, keinem etwas nachtragen, mit allen wollen wir gut sein.“ Durch die Seligsprechung sei nicht einfach den zahlreichen Seligen und Heiligen ein weiterer hinzugefügt worden. „Wie Pfarrer Häfner eingewurzelt war in den gegenwärtigen Herrn, wie er ausgerichtet war auf den Himmel, wo sich unser Leben erst vollenden wird, wie er die Beziehung zu Christus Tag für Tag vertiefte – all das macht ihn zu einem Anwalt und Zeugen für das wirkliche Leben. Dazu sind auch wir berufen.“ Weiter hob Bischof Hofmann hervor, dass intensives Gebet kein frommer Luxus sei, sondern der Weg zur persönlichen Begegnung mit Gott. Er ermunterte die Gläubigen, sich die dafür nötige Zeit zu nehmen, um zu einem überzeugenden Glaubenszeugnis zu finden.

Von einer besonderen Ehre, einen seligen Bundesbruder zu haben, sprach Dr. Markus Heubes, Vorsitzender des Altherrenvereins der Unitas Würzburg, bei der Segnung der bronzenen Gedenktafel. Der Platz an der Außenwand des Würzburger Priesterseminars sei ideal, weil Häfner ein gutes Vorbild für alle Priesteramtskandidaten sei. Heubes dankte allen, die sich für die Seligsprechung engagiert haben. Bischof Hofmann zollte dem Bildhauer Kurt Grimm aus Kleinrinderfeld Lob für die künstlerisch ansprechende Umsetzung.

Bereits am Freitag, 11. Mai, hat Prälat Hermann Josef Scheipers (98), der gemeinsam mit Häfner im Konzentrationslager Dachau inhaftiert war, das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. Scheipers nahm im vergangenen Jahr auch bei der Feier der Seligsprechung im Würzburger Kiliansdom teil.

Im Würzburger Echter-Verlag erschienen ist zudem ein von Professor Dr. Wolfgang Weiß herausgegebenes Buch mit dem Titel „HeiligSEIN und SeligSPRECHEN“. Dieses enthält Vorträge, die bei einem Studientag von Katholischer Akademie Domschule Würzburg und Katholisch-Theologischer Fakultät der Universität Würzburg vor der Seligsprechung Häfners gehalten wurden. Neben Texten von Weihbischof Ulrich Boom, Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Landeskirchenrat Michael Martin, Dr. Thomas Mark Németh und den Professoren Dr. Wolfgang Weiß und Martin Stuflesser ist darin auch die Radioansprache von Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand enthalten, die dieser am Tag der Seligsprechung bei der Katholischen Morgenfeier auf Bayern 1 hielt.