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"Ich trage es und ihr helft mir dabei durch Euer Gebet, durch Eure Geduld, durch Euer Gottvertrauen, durch Eure Ergebung in den Willen Gottes. Keinem Menschen wollen wir fluchen, keinem etwas nachtragen, mit allen wollen wir gut sein."

Seliger Georg Häfner

Wirksame Hilfen zur Hoffnung

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann stellt Eucharistie und Beichte in den Mittelpunkt seines Hirtenbriefs zur Fastenzeit 2008 – Heilige als Helfer

Würzburg (POW) Als wirksame Hilfen zur Hoffnung hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die Eucharistiefeier und den Empfang des Bußsakraments bezeichnet. In seinem Hirtenbrief zur Fastenzeit 2008 betont der Bischof: „Wir brauchen, um Hoffnung zu erfahren, die ungetrübte Lebensgemeinschaft mit Gott: Umkehr, Buße, Versöhnung im Alltag und die Feier der Versöhnung im Bußsakrament sind wesentliche Hilfen auf diesem Weg." Der Hirtenbrief trägt den Titel „Zur Hoffnung berufen“ und blickt auch auf die Heiligen als Helfer zur Hoffnung. Er wurde am ersten Fastensonntag, 10. Februar, in den Gottesdiensten im Bistum Würzburg verlesen.

„In der heutigen Zeit, in der in Talkshows ungeniert und manchmal geradezu brutal die Erbärmlichkeit gescheiterter Lebensvollzüge ausgeschüttet wird, bringen nicht mehr all zu viele Menschen den Mut auf, in der Beichte, einem geschützten Raum, das eigene Leben vor Gott zu ordnen“, stellt der Bischof fest. Vielen Katholiken sei die regelmäßige Bußpraxis verloren gegangen. Manche scheuten sich aus sehr unterschiedlichen Gründen, persönliche Schuld einzugestehen. Ein heimlicher Unschuldswahn greife um sich, der mit einer Beichtkrise verbunden sei, in der sich auch die Krisensituation des Glaubens in heutiger Zeit ablesen lasse.

Sicherlich dürfe die Bußpraxis der Kirche nicht allein auf die Beichte verengt werden, betont Bischof Hofmann. Es gebe verschiedene Formen wie den Bußritus zu Beginn einer jeden heiligen Messe, die unterschiedlichen Bußgottesdienste, Gebet und aufrichtige Nächstenliebe. „Sie dürfen nicht gegen einander ausgespielt werden. Sie stehen vielmehr in einer inneren Verbindung mit dem uns liebenden barmherzigen Vater.“ Die persönliche Beichte habe einen besonderen Stellenwert und die Möglichkeit, verbindlich zu hören: „So spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Die Beichte sei ein Geschenk und ein befreiendes Geschehen. Der einzelne Mensch in seiner persönlichen Lebensgeschichte dürfe vor Gott treten und werde darin ernst- und angenommen. „Ich hoffe sehr, dass das Bußsakrament als österliche Gabe des Auferstandenen auch von allen empfangen werden kann. Das Angebot von regelmäßigen, günstigen und ausreichenden Beichtzeiten, insbesondere vor Sonn- und Feiertagen, – zumindest in zentral gelegenen Kirchen, Klöstern oder Wallfahrtsorten – ist notwendig und verlangt die selbstlose Bereitschaft des Priesters zu dem nicht leichten Dienst als Beichtvater.“

Weiter lädt der Bischof dazu ein, in der persönlichen Anbetung und in eucharistischen Andachten die liebende Gegenwart Gottes intensiver zu erfahren. Jenseits aller theologischen Reflektionen und Diskussionen könnten die Gläubigen hier die Fähigkeit des inneren Schweigens erlangen und einen ganz persönlichen Zugang zu dem lebendigen Gott erhalten. „Auch in Gemeinden, in denen kein Priester wohnt, ist diese Möglichkeit in gemeinschaftlicher Anbetung gegeben und eine wirkliche Chance zum Lebendigerhalten der Gemeinde.“

Helfer zur Hoffnung und zu einer vertieften Glaubenserfahrung sind nach den Worten des Bischofs die Heiligen. Besonders lenkt er den Blick auf die zwei Frauen und zwei Männer aus dem Bistum Würzburg, „die uns als Zeitzeugen im Glauben vorangegangen sind und hoffentlich bald als Selige verehrt werden dürfen“: die Ordensschwestern Franziska Streitel (1844-1911) und Maria Julitta Ritz (1882-1966) sowie Pfarrer Georg Häfner (1900-1942) und Pater Engelmar Unzeitig (1911-1945). Alle Vier seien Menschen des Gebetes, der inneren Wahrhaftigkeit und des Gottvertrauens gewesen. „Sie helfen uns, Wichtiges von Unwichtigem und Bleibendes von Vorübergehendem zu unterscheiden.“ Für Georg Häfner sei die Wechselbeziehung von Liturgie und Leben, Sein und Handeln in der schwierigen Zeit im Würzburger Gefängnis und dann im Konzentrationslager in Dachau, wo er weiterhin die heilige Messe mitfeiern und die heilige Kommunion empfangen konnte, zur Überlebensfrage geworden. Aus der stets neu gesuchten Begegnung mit dem eucharistisch gegenwärtigen Herrn sei ihm die Kraft zu Dankbarkeit, Vergebung und Lebensopfer erwachsen. Diese Erfahrung und Stärkung bräuchten die Menschen gerade heute für ihre Lebensgestaltung.

Der Wortlaut des Hirtenbriefs kann im Internet unter www.bistum-wuerzburg.de nachgelesen werden.